Klimaschutz- und Anpassungspotenziale in Mooren Bayerns
Projektlaufzeit 2019-2022
Moore stehen für die Gesamtheit der ca. 220.000 ha organischen Böden in Bayern, Moorböden gehören zu den klimasensitivsten Böden. Auf drei Prozent der Fläche Bayerns emittieren sie ca. fünf Prozent der gesamten anthropogenen Treibhausgase. Der Sachverständigenrat für Umweltfragen forderte, die Emissionen der Moore bis 2050 um 80 – 95 % zu reduzieren (SRU 2012). Im Klimaschutzplan 2050 (Bund 2016) und im KliP 2050 Bayern sind Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung auf Mooren hervorgehoben. Durch bayerische Programme zur Renaturierung (im Rahmen von KliP 2020 bzw. 2050) und die Renaturierungsmaßnahmen der Bayerischen Staatsforsten wurden bereits ca. 6.000 ha renaturiert.
KliMoBay- Projekt
Das Klimaschutzpotential der Moore hat zuletzt zunehmend an Bedeutung gewonnen. Bayern hat den Masterplan "Moore in Bayern" aufgelegt um alle Aktivitäten zu bündeln. Zudem ist es ein zentrales Ziel der bayerischen Klimainitiative die Emissionen aus den Mooren Bayerns bis 2050 um mindestens ein Drittel zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen und wenn möglich zu übertreffen, ist eine umfassende Strategie erforderlich, die
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die fachlichen Grundlagen für die Ableitung von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen erstellt
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Kenntnisdefizite identifiziert
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Handlungsräume priorisiert
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Klimaschutz- und Anpassungs-potenziale szenarien-basiert räumlich, inhaltlich und zeitlich bis 2050 in bayerischen Mooren aufzeigt
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Ein Monitoringkonzept für die Zielerreichung entwickelt
Die Ergebnisse des KliMoBay-Projekts werden die Umsetzung des Masterplan-Moore in den zentralen Punkten unterstützen.
Im Projekt werden alle verfügbaren bisherigen Messungen zu Treibhausgasen, Wasserständen und zur Vegetation in bayerischen Mooren zusammengetragen und aufbereitet, mit dem Ziel gesamtflächenhaft für alle bayerischen Moore die Wasserstände und Treibhausgase von heute bis zum Jahr 2050 Szenarien basiert zu rechnen. Zudem werden im KliMoBay-Projekt erstmalige gesamtflächenhaften Klimaschutzpotenzialkarten und Anpassungspotenzialkarten inkl. eines jeweils zugehörigen räumlich, inhaltlich und zeitlich differenzierten Maßnahmenkatalogs mit einer Perspektive bis 2050 entwickelt. Zur Erfolgskontrolle werden jährliche gesamtflächenhafte Emissionskarten modellbasiert gerechnet.
Der interdisziplinäre Charakter dieser Thematik ist nur in Form eines fächerübergreifenden Konsortiums umfassend und entlang eines methodisch anspruchsvollen modulartigen Konzepts zu bearbeiten.
Ein wesentlicher Vorteil der fächerübergreifenden Zusammenarbeit liegt in der innovativen Breite und Mischung des Konsortiums: sie reicht
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von der Treibhausgasmessung zur Bilanzmodellierung,
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vom hydrologischen Prozessverständnis zur landwirtschaftlichen Praxis,
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von historischen Daten und in-situ Messungen zur Fernerkundung für Flächendaten, neuesten Fernerkundungsverfahren und Modellansätzen,
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von einer starken wissenschaftlichen Verankerung mit internationaler Reputation bis hin zu einem starken Netzwerk in der bayerischen Politik und Praxis.
Insgesamt ist das Projekt in vier Teilprojekte gegliedert:
Teilprojekte
Hydrologie und Wasserstandskarten
Technische Universität München (TUM)
Lehrstuhl für Hydrologie u. Flussgebietsmanagement
Prof. Dr. Markus Disse
Bodeninformation & Sackungsmonitoring
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz
Dr. Annette Freibauer
Untersuchungsgebiete/Datenerhebung
News
Fotos und Graphiken: Hochschule Weihenstephan-Triesdorf/ Heta Meyer, Clarisse Brehier, Verena Kuch.......